Mikroskopische Untersuchungen
Mikroskopische Untersuchungen werden häufig bei Schadensanalysen und bei der Materialanalysen eingesetzt. Die Untersuchung der Bruchfläche eines beschädigten Bauteils, die Betrachtung eines Glührückstandes oder die Ermittlung der Glasfaserorientierungen im Schliffbild sind dabei häufige Aufgabenstellungen.
Die mikroskopische Untersuchung von Kunststoffen ist ein gängiges Verfahren bei der Ermittlung von Struktur-Eigenschafts-Beziehungen. In der Schadensanalyse wird eine Bruchfläche üblicherweise zunächst unter dem Mikroskop beurteilt, um einen ersten Eindruck des Schadens zu bekommen. In vielen Fällen lassen sich aus dem Bruchbild bereits Hinweise und Theorien auf die Ursache ableiten und ggf. durch weitere Analysen bestätigen. Bei der Identifikation eines Materials im Rahmen einer Materialanalyse kann man den ermittelten Glührückstand unter dem Mikroskop betrachten und Aussagen zu anorganischen Füllstoffen, wie Glasfasern, Glaskugeln oder mineralischen Füllstoffen treffen.
Auch als entwicklungsbegleitende Prüfung kann die Mikroskopie eingesetzt werden, wenn z.B. die Glasfaserorientierung in der Bindenaht unter verschiedenen Spritzgussparametern vergleichen werden soll. Je nach Aufgabenstellung werden verschiedene mikroskopische Verfahren eingesetzt. Neben der Auflicht- und Durchlichtmikroskopie wird häufig die Rasterelektronenmikroskopie aufgrund ihrer großen Tiefenschärfe z. B. zur Bruchflächenanalyse verwendet. Die Dünnschnittmikroskopie ermöglicht die Analyse dünner Schichten z.B. zur Untersuchung von kristallinen Strukturen oder Faserverläufen.