Lösungsviskosität / Viskositätsabbauprüfung
Die Viskosität beschreibt die Fließfähigkeit eines Materials und ist ein Maß für die mittlere molare Masse (Molekulargewichtsverteilung).
Allgemein werden Viskositätsmessungen als Qualitätsprüfungen der Gleichmäßigkeit der Chargen oder zur Beurteilung der Verarbeitungsqualität verwendet. Treten bei Verarbeitungsprozessen von Thermoplasten thermische Schädigungen und somit Kettenabbau ein, äußern sich diese in einer Viskositätsänderung.
In letzterem Fall kommt häufig die Methode der Lösungsviskosität zum Einsatz. Bei diesem Verfahren wird die Lösungsviskosität eines Materials als Viskositätszahl mittels Kapillarviskosimetern bestimmt. Bei der Prüfung wird die Durchlaufzeit des gelösten Polymers durch eine Kapillare gemessen. Vergleicht man mit dieser Methode das Granulat vor, mit dem Bauteil nach der Verarbeitung, können über den Viskositätsunterschied Rückschlüsse auf die Verarbeitung gezogen werden.
Je nach Polymer werden verschiedene Normen angewendet, z.B. ISO 307 für Polyamide.