Oberflächen- und Durchgangswiderstand
Die Ermittlung des Oberflächen- und Durchgangswiderstandes sind wichtige Kenngrößen zur Beschreibung des elektrischen Isolationsverhaltens von Isolierstoffen oder der Leitfähigkeit von elektrisch leitenden Kunststoffen.
Je nach Leitfähigkeit des zu prüfenden Materials werden verschiedene Normen angewendet: Für elektrisch leitfähige Materialien (Widerstand < 106 Ω) wird die DIN EN ISO 3915 zur Messung des spezifischen elektrischen Widerstandes von leitfähigen Kunststoffen angewendet, für nicht leitfähige Materialien die IEC 60093 spezifischer Durchgangswiderstand und spezifischer Oberflächenwiderstand von festen elektrisch isolierenden Werkstoffen.
Der Widerstand gegen den Stromfluss durch ein Material hindurch wird als Durchgangswiderstand oder häufig auch einfach als (elektrischer) Widerstand bezeichnet. Er besitzt die Einheit Ohm (1 Ω = 1 V/A). Der Oberflächenwiderstand charakterisiert den Einfluss der Werkstoffoberfläche.
Zur Bestimmung der Widerstandswerte nach der IEC 60093 werden plattenförmige Prüfkörper verwendet. Mittels Kreiselektroden werden die Prüfkörper mit einer konstanten Gleichspannung beaufschlagt und der Wiederstand gemessen.
Die Prüfung nach der IEC 3915 erfolgt an Zugstäben des Typs 1A. Die Messung erfolgt mit der 4-Pol-Methode im sogenannten Niederohmverfahren. Bei dieser Prüfung wird ein konstanter Storm angelegt und der Spannungsabfall gemessen.